Intervallfasten-Methode
Erkenntnisse aus jahrzehntelanger Tier- und Humanforschung deuten auf weitreichende gesundheitliche Vorteile des Intervallfastens hin. In diesem Blogpost fassen wir die wichtigsten Forschungserkenntnisse für dich zusammen – Quellen inklusive!
Intervallfasten: Kleine Essenspausen mit großer Wirkung
Wissenschaftliche Studien und ein großer Medien-Hype haben Intervallfasten vom bloßen Trend zu einem populären Lebensstil gemacht. Zu Recht! Schließlich bringt intermittierendes Fasten vielfältige gesundheitliche Vorteile mit sich, auf körperlicher wie mentaler Ebene.
Bei der Methode nimmst du deine Mahlzeiten in einem zeitlich begrenzten Intervall zu dir und verzichtest anschließend für einen gewissen Zeitraum (einige Stunden bis Tage) auf Nahrung. Erlaubt sind dann Wasser, Tee und Kaffee ohne Zusätze. Beim Fasten kannst du den Rhythmus individuell an deine Bedürfnisse anpassen. Das macht es zu einer flexiblen Methode, die sich gut in den Alltag integrieren lässt.
Welche wissenschaftlich erwiesenen Gesundheitseffekte dich erwarten, wenn du regelmäßig fastest, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Ein Überblick über die wissenschaftliche Studienlage zum Thema Intervallfasten
1. Intervallfasten reduziert Entzündungen im Körper
In der Forschungsliteratur finden sich zahlreiche Hinweise darauf, dass Intervallfasten Entzündungen im Körper reduzieren kann.
Diese liegen häufig chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Neurodermitis oder Multiple Sklerose zugrunde und entstehen in der Regel durch ein zu hohes Ausmaß an oxidativem Stress. Dieser wird verursacht, wenn körpereigene Antioxidantien und freie Radikale in ein Ungleichgewicht geraten. Neben Entzündungen sind häufig Schäden an Gewebe, Blutproteinen und DNA die Folge.
Intervallfasten trägt dazu bei, den Körper resistenter gegen oxidativen Stress zu machen (1) und bestimmte Entzündungsmarker im Körper zu reduzieren (2, 3). Dadurch wird das Risiko für die Entstehung entzündungsbedingter Krankheiten deutlich gesenkt.
2. Intervallfasten reguliert den Blutzuckerspiegel und schützt vor Diabetes
Intervallfasten hat einen positiven Effekt auf die Insulinresistenz, was es für immer mehr Mediziner zu einer interessanten Option als (Begleit-)Therapie für Patienten mit Typ-2-Diabetes macht.
Dass die Methode sogar das Potential zur Heilung hat, zeigte sich zum einen bei Studien mit Mäusen (4, 5), gestützt werden diese Ergebnisse aber auch durch Untersuchungen am Menschen (6, 7, 8). Diese haben ergeben, dass sich der Blutzuckerspiegel durch regelmäßiges Fasten um bis zu 6%, der Insulinspiegel sogar um bis zu 31% senken lässt. Eine andere Studie an zuckerkranken Ratten ergab, dass Fasten helfen kann, Nierenschäden infolge von Diabetes zu verhindern (9).
Auch renommierte Nephrologen (Fachärzte für Nierenkrankheiten) wie der kanadische Dr. Jason Fung nutzen seit Jahren die Intervallfasten-Methode, um Diabetes-Patienten wirkungsvoll zu behandeln.
Förderlich ist Intervallfasten jedoch auch dann, wenn noch keine Diabetes-Erkrankung besteht, also als Präventionsmaßnahme (10). Das gilt vor allem für übergewichtige Menschen mit einem Risiko für Typ-2-Diabetes und für Menschen mit Prädiabetes.
Bei Prädiabetes handelt es sich um eine Frühform von Diabetes, das heißt, Betroffene leiden bereits unter leicht erhöhten Blutzuckerwerten, die für Diabetes typische Höhe ist jedoch noch nicht erreicht. Menschen mit Prädiabetes haben in der Regel bereits mit einer Insulinresistenz zu kämpfen. Das bedeutet, die Zellen öffnen sich dem Hormon Insulin nicht mehr beim Versuch, den transportierten Zucker ins Zellinnere zu schleusen. Folglich reichern sich Insulin und Zucker im Blut an und schädigen die Gefäße.
Intervallfasten trägt dazu bei, die Insulinempfindlichkeit der Zellen wieder zu erhöhen (11). Dadurch kann der Blutzucker wieder schneller abgebaut werden. Zudem wird die Bildung neuer insulin-produzierender Zellen in der Bauchspeicheldrüse angeregt.
Dennoch sollten (Prä-)Diabetes-Patienten, die vom Intervallfasten profitieren wollen, ihre Fastenpläne vorab mit ihrem Arzt besprechen, um sicherzustellen, dass die Methode für sie geeignet ist.
3. Intervallfasten fördert die Zellgesundheit
Auch unsere Zellgesundheit profitiert enorm von regelmäßigen Essenspausen. Dem renommierten japanischen Zellforscher Yoshinori Ohsumi gelang es nachzuweisen, dass sich während der Fastenperioden eine Stoffwechsellage einstellt, in der ein Abbau funktionsloser und eine Reparatur geschädigter Zellen stattfindet – die sogenannte Autophagie (zu deutsch: “Selbstverdauung”) (12).
Bei diesem körperlichen Prozess wird vereinfacht gesagt Zellmüll abgebaut, der sich ansonsten in den Zellen anhäufen und normale Stoffwechselprozesse behindern würde. Zusätzlich produziert der „Selbstverzehr“ beschädigter Zellen Energie, die der Körper für andere Prozesse nutzen kann.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 stützt Ohsumis Befunde aus den 1990ern, für die er 2016 sogar den Nobelpreis bekam (13). Den Forschenden gelang es nachzuweisen, dass längeres Fasten zu einer vermehrten Bildung bestimmter Proteine führt, die den Zellaustausch fördern. Dadurch kann der Körper Giftstoffe im Blut besser ausscheiden.
Wenn durch regelmäßige Essenspausen körperliche Recyclingprozesse gefördert werden, zieht das zahlreiche positive Gesundheitseffekte nach sich. Hier kommt eine Auflistung der wichtigsten Auswirkungen einer verstärkten Autophagie auf unseren Körper.
a) Intervallfasten lindert Allergien und Unverträglichkeiten
Mithilfe der Autophagie können allergische Symptome und Unverträglichkeiten gelindert werden. Bereits ein monatlicher Fastentag hat Studien zufolge positive Effekte auf das allergische Geschehen im Körper (14, 15, 16, 17).
Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass sich vor allem umweltbedingte oder saisonale Allergieprobleme mit intermittierendem Fasten bessern lassen. Zudem wird in der verfügbaren Literatur häufig auf eine verbesserte Lungenfunktion hingewiesen. Folglich können vor allem Asthmatiker von der Methode profitieren.
Außerdem finden sich in der Forschungsliteratur Hinweise darauf, dass Intervallfasten Menschen mit einer Histaminintoleranz helfen kann (18, 19, 20, 21). Durch die Essenspausen bekommen Darm und Körpersystem eine Regenerationspause, die zu einer Linderung der Allergiesymptome beiträgt.
b) Intervallfasten verbessert das Hautbild und verlangsamt Alterungsprozesse
Die längeren Essenspausen beim Intervallfasten wirken zudem positiv auf das Hautbild (22). Ebenso lassen sich Hautkrankheiten wie Akne durch Intervallfasten deutlich lindern. Der Grund dafür ist, dass sich das Fasten positiv auf die Ausschüttung von Wachstumshormonen auswirkt.
Außerdem sind im Rahmen der Autophagie spezielle Anti-Aging-Enzyme am Werk, die sogenannten Sirtuine. Sie werden auch als Wirkstoff bei Anti-Aging-Cremes eingesetzt. Sie sorgen für die Langlebigkeit der Zellen und helfen bei der Reparatur von Zellschäden. Fasten kann somit sogar zu einer schnelleren Heilung von Narben beitragen und stärkt die Gesundheit von Haaren und Nägeln.
Ein weiterer Grund für das verbesserte Hautbild: Intervallfasten regt dazu an, mehr Flüssigkeit wie Wasser und Tee zu sich zu nehmen. Damit wird die Vitalität der Haut zusätzlich gefördert.
Abgesehen von der positiven Wirkung bei Hauterkrankungen und -unreinheiten deuten wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass Fasten Alterungsprozesse verlangsamen und die Lebenserwartung steigern kann (23, 24). Diversen Tierstudien haben gezeigt, dass der zeitweise Nahrungsverzicht in Verbindung mit einer Kalorienreduktion die Lebensrate um bis zu 38% erhöht (25, 26).
In einer anderen Studie lebten fastende Ratten sogar 83% länger als ihre nicht-fastenden Artgenossen (27). Bei dem Experiment bekamen die Ratten in der Versuchsgruppe alle zwei Tage Nahrung (dann so viel wie gewünscht), während die Ratten in der Kontrollgruppe ständig essen durften. Dies erhöhte die Lebenszeit der Tiere, führte jedoch auch zu einem verzögerten Wachstum. Die Beeinflussung des Wachstums ist übrigens auch ein Grund dafür, wieso Intervallfasten für Kinder und Jugendliche nicht geeignet ist.
Im Wesentlichen sind es oxidative Schäden, die für den Alterungsprozess im menschlichen Körper verantwortlich sind. Intervallfasten trägt dazu bei, die Zellen widerstandsfähiger gegen oxidativen und metabolischen Stress zu machen. Dadurch können Schäden abgehalten, verlangsamt oder sogar vollständig repariert werden (28, 29). Mithilfe von Intervallfasten wird zahlreichen Infektions-, Muskel- und neurodegenerativen Krankheiten vorgebeugt, die die Lebensqualität und -erwartung unter normalen Umständen reduzieren würden (30).
c) Intervallfasten stärkt das Immunsystem
Wie bereits erwähnt sorgt Intervallfasten dafür, dass der Körper weniger Entzündungsbotenstoffe produziert. Das stärkt auch das Immunsystem und kann sogar Autoimmunkrankheiten lindern, bei denen ja das fehlgesteuerte Immunsystem körpereigene Strukturen angreift.
Einer Studie zufolge führt ein dreitägiges Fasten zu einer vollständigen Regeneration des Immunsystems und zu einer gesteigerten Produktion weißer Blutkörperchen (31). Diese sind maßgeblich an der Krankheitsbekämpfung im Körper beteiligt.
In der Forschungsliteratur gibt es zudem zahlreiche Hinweise darauf, dass sich Intervallfasten unter ärztlicher Aufsicht positiv auf den Krankheitsverlauf von Hashimoto auswirken kann (32, 33). Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die sich gegen die Schilddrüse richtet. Durch regelmäßige Essenspausen lassen sich typische Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, ein erhöhter Blutdruck, Durchfall, Schlaflosigkeit, gesteigerte Angst, Ruhelosigkeit und Heißhunger nachweislich lindern.
4. Intervallfasten ist gut fürs Herz
Auch die Herzgesundheit lässt sich durch Intervallfasten maßgeblich stärken. Der temporäre Verzicht auf Nahrung hilft, eine übermäßige Ansammlung von Cholesterin, Fett und anderen Substanzen im Blut zu verhindern. Plaque kann mit der Zeit die Arterien verhärten und verengen und den Herzmuskeln schwächen. Fasten unterstützt den Körper dabei, diese Stoffe, vor allem Triglyceride (Nahrungsfette) und das negative LDL-Cholesterin, abzubauen und zu verwerten (34).
Durch die Beseitigung von überschüssigem Fett und Cholesterin im Blutkreislauf und die signifikante Senkung des Blutdrucks (35) wird Herzschäden aktiv entgegengewirkt (36, 37, 38) und das Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen konsequent gesenkt (39, 40, 41, 42).
Das macht Intervallfasten zu einem effektiven Mittel gegen die zahlreichen Symptome des sogenannten “Metabolischen Syndroms” (43). Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für zahlreiche gesundheitsgefährdenden Symptome wie Bluthochdruck, ein zu hoher Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und überschüssiges Bauchfett. Intermittierendes Fasten lindert nicht nur die Symptome des Syndroms, sondern verbessert auch nachweislich die Überlebensrate betroffener Patienten (44, 45).
5. Intervallfasten wirkt sich positiv auf Schilddrüse und Hormone aus
In der Forschungsliteratur finden sich viele Hinweise darauf, dass herkömmliche Diäten den Stoffwechsel und Hormonhaushalt beeinträchtigen. Für Intervallfasten hat sich hingegen gezeigt, dass es für einen effizienteren Stoffwechsel sorgt und das Hormongleichgewicht positiv beeinflussen kann (46).
Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2009 fanden Forschende heraus, dass regelmäßige Essenspausen die Schilddrüsenfunktion stimulieren, indem sie die Umwandlung inaktiver T4 Hormone in aktive T3 Hormone fördern (47). Das Schilddrüsenhormon T3 ist entscheidend für die Energieverbrennung im Körper und sorgt für einen gesunden Stoffwechsel.
Intervallfasten kann zudem bei PCOS-Patienten als unterstützende Therapiemaßnahme herangezogen werden (48). Beim “Polycystischen Ovarialsyndrom”, kurz PCO-Syndrom genannt, handelt es sich um eine Hormonstörung, die häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auftritt. Das Syndrom geht oftmals mit Übergewicht, Akne, Niedergeschlagenheit und einem gestörten Zuckerstoffwechsel (bis hin zu Typ-2-Diabetes) einher – also mit vielen Symptomen, die Intervallfasten nachweislich lindern kann. Folglich überrascht es wenig, dass intermittierendes Fasten bei endokrinologischen Beschwerden dieser Art als Therapiemittel zum Einsatz kommt (49).
6. Intervallfasten zügelt den Appetit und ist ein Fettkiller
Wer regelmäßig fastet, stärkt sein natürliches Hungergefühl. Die Annahme, dass nach dem Weglassen einer Mahlzeit ein verstärktes Hungergefühl auftritt, das übermäßiges Essen nach sich zieht, ist wissenschaftlich widerlegt. Im Gegenteil, in Studien konnte sogar nachgewiesen werden, dass sich bei Fastenden eine schnellere Sättigung einstellt als bei Menschen, die nicht regelmäßig fasten (50, 51). Auch eine Studie, die im Fachmagazin „Obesity“ im Juli 2019 veröffentlicht wurde, stützt diese Befunde und kommt zu dem Ergebnis, dass Intervallfasten bei Langzeitfastenden eine appetitzügelnde Wirkung hat (52).
Abgesehen davon hat sich gezeigt, dass kurzzeitiges und regelmäßiges Fasten den Stoffwechsel effektiver macht. Durch die Essenspausen lässt sich die Stoffwechselrate um bis zu 14% steigern (53). Grund dafür ist ein erhöhter Ausschuss von Epinephrin, also einem Hormon, das am Fettabbau beteiligt ist.
Des Weiteren fördert Intervallfasten effektiv den Fettabbau. Nach 8 bis 12 Stunden Nahrungsverzicht stellt der Körper von der Glukose- auf die Fettverbrennung um (”Metabolic Switch”). Wenn über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zugeführt wird, steht dem Körper irgendwann keine Glukose mehr als Energiequelle zur Verfügung, weshalb die körpereigenen Fettreserven herangezogen werden (54, 55).
Besonders von Vorteil: Im Rahmen der Ketose, also des Fettstoffwechsels, wird insbesondere das als schädlich geltende viszerale Bauchfett abgebaut (56). In einer 2020 durchgeführten Studie zeigte sich, dass übergewichtige Studienteilnehmer, die sich an ein Intervallfastenprotokoll hielten, ihren Bauchfettanteil und Taillenumfang im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verringern konnten (57).
Weitere wissenschaftliche Belege für den effizienteren Fettabbau beim Fasten finden sich in einer Studie aus dem Jahr 2016 (58). Bei den Untersuchungen nahmen die Studienteilnehmer mithilfe von Intervallfasten in einem Zeitraum von zwei Wochen im Schnitt 1,3% ihres Körpergewichts ab. In einem Zeitraum von acht Wochen waren es sogar bis zu 8%. Für eine 90 kg schwere Person würde das bedeuten, dass sie in zwei Monaten bis zu 8 kg abnehmen kann.
Positiv hervorzuheben ist auch, dass Fasten in Vergleichsstudien zur Gewichtsreduktion mindestens genauso gut abschneidet wie klassische kalorienreduzierte Diäten, in einigen Untersuchungen sogar besser (59, 60).
Besonders bemerkenswert: Intervallfasten führt selbst dann zu einer Verringerung der Fettdepots, wenn die Nahrungsmenge und das Gewicht der Probanden der einer Kontrollgruppe mit uneingeschränkten Essenszeiten gleicht (61). In einer Pilotstudie haben sich Fastenprotokolle als effektive Maßnahme erwiesen, um eine Gewichtszunahme in essensreichen Zeiten, wie z.B. der Vorweihnachtszeit zu verhindern (62).
Einer der größten Vorteile des Fastens ist, dass es die Kalorienbilanz in zweierlei Hinsicht beeinflusst: Durch die Essenspausen fällt es einerseits leichter, die Kalorienaufnahme zu reduzieren, gleichzeitig werden durch die Leistungssteigerung des Stoffwechsels mehr Kalorien verbrannt. Fasten gilt damit als eine der wirksamsten und nachhaltigsten Lösungen zur Gewichtsabnahme und Gewichtserhaltung.
Ein weiteres Plus: Durch regelmäßiges Fasten wird die Gesundheit der Leber und Bauchspeicheldrüse gestärkt (63). Durch eine stark zuckerhaltige Ernährung oder einen zu extremen Alkoholkonsum kann es zu Fettablagerungen an der Leber kommen. Diese erhöhen das Risiko für Diabetes, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch den Wechsel auf den Fettstoffwechsel beim intermittierenden Fasten wird das gefährliche Organfett der Leber rasch abgebaut.
Gleichzeitig wird die Leber durch die regelmäßigen Essenspausen entlastet, da in den Fastenperioden in ihr weniger giftige Zwischenprodukte abgelagert werden. Das stunden- oder tageweise Fasten führt auch dazu, dass die Leber ein Protein produziert, das die Aufnahme von Fettsäuren in der Leber abbremst (64). Dadurch wird einer Verfettung der Leber wirksam entgegengesteuert.
7. Intervallfasten ist ein effektives Mittel zur Bekämpfung und Prävention von Krebs
Fasten hat weitere Vorteile: Es ist ein effektives Mittel zur Krebsprävention und unterstützt den Körper dabei, bestehende Krebszellen zu bekämpfen.
Dem deutsche Physiker und Nobelpreisträger Otto Warburg gelang es nachzuweisen, dass Krebszellen bevorzugt Glukose zur Energiegewinnung und für ihr Wachstum nutzen. Durch den Wechsel vom Glukose- auf den Fettstoffwechsel beim Fasten wird den Krebszellen ihre „Nahrung” entzogen. Folglich kann Intervallfasten dazu beitragen Krebszellen zu schwächen oder sogar zu zerstören (65).
Im Bereich der Krebsforschung finden sich zudem Hinweise darauf, dass Intervallfasten die Wahrscheinlichkeit des Auftretens spontaner Tumore signifikant senkt. Das liegt zum einen daran, dass es gesunde Zellen resistenter gegen Stress macht. Gleichzeitig gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass die Krebszellen einiger Krebsarten durch regelmäßiges Fasten empfänglicher für Chemotherapeutika werden, was die Wirksamkeit der Behandlung verstärkt. In vielen Fällen konnte Intervallfasten sogar dazu beitragen, die Nebenwirkungen der Chemotherapie abzumildern (66, 67, 68).
Krebspatienten, die im Rahmen ihrer Behandlung von Intervallfasten profitieren wollen, sollten dies jedoch trotz der vielversprechenden Forschungsergebnisse nicht ohne ärztliche Begleitung tun.
8. Intervallfasten wirkt sich positiv auf Magen und Darm aus
Auch der Magen-Darm-Trakt profitiert vom intermittierenden Fasten. Durch die Essenspausen wird der Darm enorm entlastet, die Schleimhaut kann sich regenerieren und neu bilden und das Mikrobiom kann wieder zu seiner ursprünglichen, optimalen Zusammensetzung zurückfinden. Somit bietet der zeitweise Nahrungsverzicht für den Darm eine günstige Möglichkeit, sich zu regenerieren.
Bei wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Fasten zu einer Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora führt (69). Der Forschungsstand legt zudem nahe, dass sich die bakterielle Diversität und die Anzahl an Bakterien, die einen günstigen Einfluss auf die Darmgesundheit haben (z.B. Bifido-Bakterien) durch den temporären Nahrungsentzug signifikant vermehren.
9. Intervallfasten fördert einen gesunden Schlaf
Dank der Entlastung des gesamten Organismus beeinflusst Intervallfasten auch den menschlichen Schlafzyklus. Eine Studie aus dem Bereich der Schlafforschung legt zum Beispiel nahe, dass 18-6 (eine Art des intermittierenden Fastens, bei der in einem Zeitfenster von sechs Stunden gegessen wird), das genetische Netzwerk des zirkadianen Rhythmus (der inneren Uhr) verändert und damit die Schlafqualität verbessert wird (70).
In einer weiteren Studie an Mäusen kamen Forscher zu einem ähnlichen Ergebnis (71). Sie teilten die Mäuse in zwei Gruppen ein, wobei die eine Gruppe rund um die Uhr Nahrung zur Verfügung hatte und die andere nach dem Prinzip des Intervallfastens gefüttert wurde. Die Menge an Kalorien- und Fettzufuhr war bei beiden Gruppen gleich. Das Ergebnis: Die Mäuse, die ständig Zugang zu Nahrung hatte, nahmen zu. Außerdem wurde beobachtet, dass die Mäuse, die fasteten, tagsüber wacher und leistungsfähiger waren und in den Schlafphasen tiefer schliefen. Die Forschenden vermuten, dass die beim Fasten gebildeten Ketone dafür verantwortlich sind, die zirkadianen Gene zu beeinflussen.
10. Intervallfasten schont die Muskelmasse
Eine Studie der Universität von Illinois hat ergeben, dass Intervallfasten – anders als viele Diäten – den Erhalt von Muskelmasse bei einem gleichzeitigem Abbau von Körperfett ermöglicht (72). In der Studie wurde der Gewichtsverlauf von zwei Gruppen übergewichtiger Teilnehmer verglichen. Eine Gruppe hielt sich an eine herkömmliche, kalorienarme Diät, die andere folgte einem Fastenplan. Nach zwölf Wochen hatten beide Gruppen Fettmasse verloren, aber die Gruppe mit den fastenden Personen behielt deutlich mehr Muskelmasse bei.
Forschende erklären dieses Ergebnis damit, dass der Körper in der Fastenperiode verstärkt (bis fünfmal so viel) Wachstumshormone (HGH) ausschüttet. Das Hormon HGH ist zu einem Großteil für den Muskelaufbau und -erhalt verantwortlich und unterstützt die Fettverbrennung (73, 74, 75).
11. Intervallfasten stärkt die kognitive Leistungsfähigkeit und mentale Gesundheit
Intermittierendes Fasten fördert jedoch nicht nur die körperliche Gesundheit. Jüngste Studien haben auch gezeigt, dass es die geistige Klarheit steigern, die kognitiven Funktionen verbessern und den oxidativen Stress im Gehirn reduzieren kann (76). In der Folge berichten Fastende häufig über einen Rückgang von Depressionen und Ängsten, ein verbessertes Verhältnis zum Essen und eine positivere Stimmung (77).
Ein Grund für diese positiven Effekte auf die mentale Gesundheit ist die Erhöhung des Wachstumsfaktors BDNF (brain-derived-neurotrophic factor), ein Hormon, das bei Mangel zu Depression und Niedergeschlagenheit führen kann (78, 79, 80, 81). Zudem sind die Effekte auf den Umstand zurückzuführen, dass beim Fasten die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin gesteigert wird.
Die Forschung lässt zudem darauf schließen, dass Intervallfasten die langfristige Gesundheit des Gehirns positiv beeinflusst. Zahlreiche Studien zeigen, dass Fasten das Wachstum von Nervenzellen im menschlichen Gehirn unterstützt und so das Gedächtnis und die kognitive Leistungen verbessert (82, 83, 84, 85).
Eine Studie aus dem Jahr 2015, die sowohl an Menschen als auch an Tieren durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass intermittierendes Fasten die Genesung nach einer Hirnverletzung oder einem Schlaganfall unterstützen kann (86). Auch wird durch regelmäßige Essenspausen die Funktion der Mitochondrien (die ”Kraftwerke der Zellen”) gestärkt (87).
Andere Studien zeigen, dass Fasten als Präventionsmaßnahme für potentielle Erkrankungen unglaublich wertvoll ist. So verringert es das Risiko der Entwicklung neurologischer Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson (88). Außerdem hat sich gezeigt, dass intermittierendes Fasten das Gehirn vor altersbedingtem Abbau schützt (89, 90, 91, 92).
Der aktuelle Forschungsstand und seine Grenzen
Das Potential von Intervallfasten als Methode für ein gesünderes Leben und Altern ist riesig. Und erfreulicherweise widmen sich mittlerweile Forschende weltweit der wissenschaftlichen Untersuchung der Methode. Die Erkenntnisse aus einer Vielzahl veröffentlichter Studien sind vielversprechend und lassen vermuten, dass Fasten ein wirksames Mittel gegen eine Reihe von Krankheiten ist und die körperliche und geistige Gesundheit auf vielfältige Weise positiv beeinflusst.
Dabei ist zu erwähnen, dass einige der bisherigen Erkenntnisse aus Tier- oder Kurzzeituntersuchungen am Menschen stammen. Das liegt vor allem daran, dass Intervallfasten ein sehr junges Forschungsfeld ist. Dieser Umstand macht die Ergebnisse zwar nicht wertlos, dennoch sind eine vertiefende Forschung und Langzeitstudien nötig, um allgemeine Aussagen treffen zu können.
Nicht zuletzt tickt jeder Körper ein bisschen anders, das heißt du wirst ziemlich schnell merken, ob dir Intervallfasten guttut oder eben nicht. Im nächsten Abschnitt erfährst du, für welche Gruppen Intervallfasten nicht oder nur nach ärztlicher Rücksprache infrage kommt.
Für wen ist Intervallfasten nicht geeignet?
Grundsätzlich ist Intervallfasten eine natürliche, schonende und nachhaltige Methode, von der die meisten Menschen langfristig profitieren können.
Personen mit Vorerkrankungen sollten jedoch vorsichtig sein und vor dem Start mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin sprechen. Das gilt vor allem für Menschen mit niedrigem Blutdruck, Migräne und chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Krebserkrankungen. Jeder Fall ist anders und nur der behandelnde Arzt kann abschätzen, ob und in welchem Umfang Intervallfasten eine individuelle Option sein kann. Deshalb sind eine professionelle Begleitung und regelmäßige Checkups wichtig, mitunter muss z.B. im Verlauf die Medikation angepasst werden.
Für Schwangere oder Mütter in der Stillzeit und Menschen, die unter Essstörungen, Untergewicht oder Amenorrhö (fehlende Menstruation) leiden, ist Intervallfasten nicht geeignet.
Intervallfasten: Dein Gesundheitsbooster auf allen Ebenen

Auch wenn weitere Forschungsarbeiten notwendig sind, um die bisherigen Studienergebnisse auszubauen und abzusichern, deutet bislang vieles auf das weitreichende Potential von Intervallfasten hin.
Der aktuelle Wissensstand lässt vermuten, dass intermittierendes Fasten in Sachen Gesundheitsförderung ein wahres Multitalent ist. Es kann die körperliche und geistige Gesundheit umfassend stärken und schützt vor vielfältigen Krankheiten (für eine Übersicht, siehe die Grafik).
Und das Beste: Um auf allen Ebenen von der Methode profitieren zu können, benötigst du keinen komplizierten Diätplan, musst nicht auf dein Lieblingsessen verzichten oder gar Kalorien zählen.
Alles, was es braucht ist EINE bewussten Umstellung – nämlich WANN du isst und wann nicht.
Wir glauben: Intervallfasten kann auch dein Partner für ein gesundes und glückliches Lebenwerden.
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